19. August 2022 · Nachhaltigkeit

Erneuerbare Energien – So funktioniert der Umstieg!

Der schnelle Ausbau von erneuerbaren Energien ist ein wichtiger Schritt, um Deutschland unabhängiger von ausländischen Energieimporten zu machen und um die Klimaziele zu erreichen.

Damit die Energieversorgung sichergestellt ist, will die Bundesregierung die Energiewende – also den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien – stark beschleunigen. Bis 2030 sollen mindestens 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, investiert der Staat bis 2026 insgesamt 200 Milliarden Euro in den Klimaschutz und die klimaneutrale Transformation.

Neben dem zügigen Ausbau von Windkraft- und Solaranlagen sollen auch die fossilen Energieträger schneller ersetzt werden. Dabei spielt Wasserstoff eine immer wichtigere Rolle. So kann der Ausstieg aus der Kohleverstromung erfolgen und auch der Ausstieg aus der Kernenergie abgesichert werden.

Solange fossile Energien notwendig sind, hat die Bundesregierung zur Versorgungssicherung Flüssiggas am Markt erworben und neue gesetzliche Füllstandsvorgaben festgesetzt.

Gestiegene Energiepreise

Um die Bürgerinnen und Bürger von den stark gestiegenen Energiekosten zu entlasten, hat die Bundesregierung zwei Entlastungspakete beschlossen. Darin enthalten sind einmalige Heizkostenzuschüsse und der Wegfall der EEG-Umlage für Stromkunden ab dem 1. Juli 2022 .

Rückwirkend zum Jahresbeginn steigen die Entfernungspauschale, der Grundfreibetrag und der Arbeitnehmerpauschbetrag. Erwerbstätige, Selbstständige und Gewerbetreibende erhalten eine einmalige Energiepreispauschale von 300 Euro. Für jedes Kind, für das Anspruch auf Kindergeld besteht, gibt es einen Einmalbonus von 100 Euro.

Erneuerbare Energien im Haushalt – Welche Alternativen gibt es zur Ölheizung? 

Es gibt fünf verschiedene Arten an Erneuerbaren Energiequellen: Solarenergie, Windenergie, Wasserkraft, Biomasse und Erdwärme.

Daraus ergeben sich folgende Heizsysteme:

  • Wärmepumpen

    Eine Wärmepumpe ist eine Maschine, die thermische Energie aus einem Reservoir mit niedrigerer Temperatur aufnimmt und als Nutzwärme auf ein zu beheizendes System mit höherer Temperatur überträgt. Sowohl die Neuanschaffung als auch die Nachrüstung bivalenter Systeme mit Wärmepumpen ist förderfähig.

  • Biomasse-Anlagen (Scheitholz, Pellets, Holzschnitzel)

    Das sind Pelletöfen mit Wassertasche, Kombinationskessel zur Verbrennung von Biomassepellets bzw. -hackgut und Scheitholz und besonders emissionsarme Scheitholzvergaserkessel

  • Solarthermie-Anlagen

    Auch Kollektoren und Solaranlagen sind förderfähig.

  • Gas-Hybridheizungen

    Bei diesem Heizungssystem wird eine Gas-Brennwertheizung und eine erneuerbare Energiequelle genutzt. 25 Prozent der Heizlast muss durch eine Solarthermie-, Wärmepumpen- oder Biomasse-Anlage erzeugt werden. Im Gegensatz zu „Renewable Ready“-Anlagen muss die Energiequelle durch Erneuerbare sofort bei Inbetriebnahme angeschlossen werden. Auch die Kombination aus verschiedenen Heizungsanlagen und Maßnahmen zur Optimierung des bestehenden Heizungsverteilsystems werden gefördert. Lassen Sie sich ausführlich über die verschiedenen Möglichkeiten beraten.

Wie fördert der Staat den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme? 

BAFA-Förderung

Seit Anfang 2020 beteiligt sich der Staat mit bis zu 45 Prozent an den Kosten für ein klimafreundlicheres Heizsystem. Die maximale Austauschprämie erhalten Immobilienbesitzer*innen, die ihre Ölheizung komplett auf erneuerbare Wärme umstellen. Auch Kombinationen aus verschiedenen Anlagen sind möglich. Für einen Neubau werden 35 Prozent der förderfähigen Kosten erstattet.

Wer von Öl auf einen Gas-Brennwertkessel wechselt, kann sich 20 Prozent der Kosten erstatten lassen. Mit 40 Prozent ist der Umstieg von Öl auf eine Gas-Hybridheizung förderfähig. Im Neubau sind 30 Prozent möglich. Solarkollektoranlagen werden mit 30 Prozent unterstützt.

Der Zuschuss für die verschiedenen Systeme muss vor Beginn der Maßnahme beim Bundes­amt für Wirt­schaft und Ausfuhr­kontrolle (BAFA) beantragt werden. Voraussetzung ist außerdem, dass die jeweilige Maßnahme von einem Fachunternehmen ausgeführt wird.

Steuerliche Abschreibung

Alle energieeffizienten Sanierungsmaßnahmen am Privathaus sind steuerlich absetzbar. Dazu zählen zum Beispiel das Ersetzen von Heizungsanlagen oder die Optimierung von Dämmungen. Über einen Zeitraum von drei Jahren können 20 Prozent dieser Kosten von der Steuer abgesetzt werden, insgesamt jedoch höchstens 40.000 Euro. Das Gebäude muss dazu allerdings älter als zehn Jahre sein.

Förderung durch KfW

Seit 24. Januar 2020 zahlt die KfW-Bank im Bereich Energieeffizient Bauen und Sanieren Tilgungs- und Investitions­zuschüsse von bis zu 48.000 Euro. Die maximale Kreditsumme ist auf 120.000 Euro gestiegen. Für Öl- und Gas-Brenn­wert­heizungen gibt es jedoch kein KfW-Geld mehr.

Lassen Sie sich ausführlich von Fachpersonal beraten, um die beste Förderung für ihr Anliegen zu finden. Es gibt durch die neuen Maßnahmen der Bundesregierung eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Sie nutzen können, um Ihre vier Wände klimaneutraler zu gestalten und das wesentlicher einfacher als bei einem Fußballstadion.

Hinweis: Dieser Artikel gibt nur Anregungen sowie kurze Hinweise und erhebt damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Informationen können eine persönliche und fachkundige Beratung nicht ersetzen. Wir bieten keine Rechts- und Steuerberatung an. 

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